© Marcus Koch

Predigten von der Wäscheleine pflücken

Thu, 16 Apr 2020 06:35:54 +0000 von Edda Hagebölling

© Pastor Hallwaß
Am Sonntag, dem 19. April, sind alle eingeladen, sich an den Kirchen eine Predigt von der Wäscheleine zu pflücken
Wir leben in einer Zeit, in der so vieles anders ist, als wir es sonst kennen. Auf so vieles, was sonst unseren Alltag bestimmte, gilt es seit Wochen zu verzichten: Den alltäglichen Gang zur Arbeit, in die Uni, zur Schule oder in den Kindergarten. Die kurzweiligen und spontanen Besuche bei Oma und Opa, einer lieben Freundin oder einem guten Freund. Treffen mit Mehreren, um einen Geburtstag, eine Hochzeit oder eine Geburt und Taufe gemeinsam zu feiern. Treffen mit Angehörigen, um von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen. Friseur-, Schwimmbad-, Theater- und Kinobesuchen wird wieder entgegen gesehnt. 
Ob irgendwann der Mundschutz von Fotos wieder verschwinden wird? Ob Desinfektionsmittel irgendwann nicht mehr zu der Grundausstattung unserer Taschen gehören? Ob wir irgendwann nochmal wissen werden, wie sich ein Händedruck und eine Umarmung anfühlen?   
Wir leben in einer Zeit, in der so vieles anders ist, als wir es sonst kennen. In einer Zeit voll 
Angst, Ungewissheit und Ungeduld: Angst vor dem Virus, den wirtschaftlichen Folgen und die 
Angst vor einem Arbeitsplatzverlust. Ungewissheit, wie es weitergehen und wie es werden soll. 
Ungeduld, wann endlich die ersehnten Lockerungen in Kraft treten können, wann es endlich 
wieder wird, wie vorher. 
Wir leben in einer Zeit, in der so vieles anders ist, als wir es sonst kennen. Vor einer Woche haben wir – auf welche Weise auch immer – die Osterbotschaft hören können: Christus ist auferstanden. Halleluja. Und was hat sich für uns hier in der Corona-Krise verändert? Wir leben in einer Zeit, zwischen Hoffnung und vor allem Zweifel. Wie erleichternd zu wissen, dass auch die Bibel schon Geschichten vom Zweifel und des Nichtglaubenkönnens kannte. Wie gut zu wissen, dass auch unter den Jüngern Jesu einer war, der sich einfach nicht mit bekräftigenden Worten überzeugen ließ, sondern es mit eigenen Augen 
sehen wollte, dass sein Herr tatsächlich auferstanden ist. 
Wer diesen Jünger und seine Geschichte kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, am kommenden Sonntag, 19. April, einen kleinen Abstecher zu den Gotteshäusern der Kirchengemeinde Heemsen-Drakenburg zu machen. Denn wenn auch vieles in diesen Zeiten anders ist, so muss dennoch nicht auf das Lesen und Hören der christlichen Botschaft verzichtet werden. 
Besucherinnen und Besucher sind den ganzen Sonntag über dazu eingeladen, sich an der St. 
Michaelis Kirche zu Heemsen, der St. Johannis-der-Täufer-Kirche in Drakenburg sowie der 
Kapelle in Anderten eine Predigt von der Wäscheleine zu pflücken und mit nach Hause zu 
nehmen. 
Da der Gottesdienst am 19. April in der St. Johannis-der-Täufer-Kirche mit der Lektorin Anna Sehlmeyer in Drakenburg stattgefunden hätte, wird das Gotteshaus dort zusätzlich von 10 bis 11 Uhr zum stillen Gebet geöffnet sein.   

Anna Sehlmeyer 
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