Der langjährige Küster der St.-Michaelis-Kirche in Heemsen, Friedrich Burdorf, hat seinen Dienst beendet und ist im Alter von 88 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten.
Dass der Küster der Heemser Kirche nicht mehr aus dem Hause Burdorfs kommt, ist für alle Gemeindeglieder eine neue Erfahrung. Denn sowohl Friedrich Burdorfs Eltern als auch dessen Großeltern lebten schon im Haus direkt neben der Kirche und hatten das Küsteramt inne. Schon als Kind ging er in der Kirche ein und aus und half seinen Eltern bei der Arbeit. Später übernahm offiziell seine Frau Henny Burdorf das Küsteramt der Kirche, die nach St. Martin in Nienburg die größte im Kirchenkreis ist. Nachdem es Henny Burdorf gesundheitlich nicht mehr gut ging, übernahm Friedrich Burdorf auch offiziell das Küsteramt, das von klein auf zu seinem Leben gehörte.
Das Ehepaar Burdorf hat sich gemeinsam rund 50 Jahre um alles in und um die Kirche gekümmert. So mancher Blumenstrauß aus dem eigenen Garten wurde gepflückt und für die Gottesdienste in die Kirche gestellt, viele Stunden wurden beim Reinigen in der Kirche verbracht, und häufig sah man Friedrich Burdorf die Wege rund um die Kirche säubern.
Die Tätigkeit hat sich in den Jahren deutlich geändert. Früher mussten z.B. die Glocken noch mit der Hand geläutet und die Gewichte am Uhrwerk einmal in der Woche wieder hinaufgezogen werden. Das geschieht inzwischen automatisch.
Während ihrer Küsterzeit wurde die Kirche mehrmals saniert bzw. renoviert. Auch diese Maßnahmen wurden von Burdorfs begleitet. Sie schlossen den Bauleuten die Kirche auf, schauten nach dem Rechten und waren immer für alle Belange rund um die Kirche ansprechbar.
In der langen Zeit als Küster haben Henny und Friedrich Burdorf Pastoreninnen und Pastore, mit denen sie bis heute freundschaftlich verbunden sind, kommen und gehen sehen. Sie selber haben treu den Küsterdienst wahrgenommen und waren über all die Zeit die Konstante im Kirchspiel Heemsen bzw. später in der fusionierten Kirchengemeinde Drakenburg-Heemsen.
Mit Ablauf des Jahres 2020 hat Friedrich Burdorf nun seinen Dienst offiziell beendet. Seine letzte Aufgabe war es, seine Nachfolgerin Karin Tote einzuarbeiten, die seit Längerem schon Küsterin der Drakenburger Kirche ist und nun noch die größere Kirche der Kirchengemeinde übernommen hat.
Aufgrund der Corona-Einschränkungen war eine offizielle Verabschiedung in einem Gottesdienst der Kirchengemeinde bislang leider nicht möglich. Das möchte der Kirchenvorstand aber gerne nachholen, sobald das wieder in einem würdigen Rahmen geschehen kann. Denn eines ist klar: Das Ehepaar Burdorf hat sich um die Kirchengemeinde sehr verdient gemacht. Der Kirchenvorstand ist ihnen für ihr treues und unermüdliches Wirken sehr dankbar.
Text: Dietmar Hallwaß
Text: Dietmar Hallwaß
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