© Marcus Koch

An(ge)dacht

Bei mir zu Hause gibt es viel unnützes Zeugs. Manches habe ich ge- schenkt bekommen, ohne dass ich es haben wollte. Anderes habe ich selber gekauft und ärgere mich inzwischen darüber. Das meiste hat sich einfach im Laufe der Zeit angesammelt. In meinem Kleiderschrank finden sich Sachen, die mir früher einmal passten. Ich habe Bücher, die ich ganz bestimmt nicht noch einmal lese. Ich habe etliche Kassetten, aber keinen Kassettenspieler mehr. Vieles hat seine Zeit gehabt und nur noch nicht wieder den Weg raus aus mei- nem Haus gefunden.

Theoretisch weiß ich ganz genau, dass ich mich von vielen Dingen tren- nen könnte, ohne sie je zu vermis- sen. Praktisch tue ich mich mit dem Aussortieren unglaublich schwer. Trotzdem will ich es versuchen. Ich will Raum schaffen für das, was mein Leben reicher macht. Das gilt natürlich nicht nur für Gegenständliches. Auch in meinen Alltag haben sich Routinen eingeschlichen, von denen ich nicht überzeugt bin.

Ich möchte die Zeit, die Gott mir geschenkt hat, sinnvoll einsetzen und möglichst bewusst leben. Gerade weil die Zeit so schnell verfliegt, möchte ich öfters mal innehalten. Ich möchte ein altes und einfaches Ritual fest in meinen Alltag etablieren: Am Abend, bevor ich mich schlafen lege, lasse ich den Tag noch einmal Revue passieren. Das, was nicht so gut war, lege ich zurück in Gottes Hände. Und für das Gute, das mir widerfahren ist, danke ich Gott und bewahre es in meinem Herzen.

Ihr Pastor
Dietmar Hallwaß