Kirchengemeinde Drakenburg-Heemsen

„Wir haben uns zu 100 Prozent wiedergefunden.“ Dieses Fazit zogen die rund 90 Frauen, die sich zum Frauenfrühstück der Kirchengemeinde Drakenburg-Heemsen in der Mensa der Grundschule Heemsen eingefunden hatten. Referentin des Vormittags war Ulrike Tubbe-Neuberg aus der Nähe von Rinteln. Die Mitarbeiterin der Landwirtschaftskammer Hannover hatte das Thema „Männer gehen einkaufen, Frauen gehen shoppen“ humorvoll und wissenschaftlich belegt beleuchtet.
Die Frauen aus allen Teilen der Samtgemeinde Heemsen, aber auch aus den umliegenden Gemeinden, waren froh, zu hören, dass es völlig normal ist, nicht einparken zu können und die Landkarte so lange zu drehen, bis Fahrtrichtung und Blickwinkel übereinstimmen.
Sie erfuhren aber auch: Gibt man einer Frau und einem Mann den Auftrag, eine Hose zu kaufen, hat der Mann das Geschäft nach sechs Minuten wieder verlassen, hat 100 Euro ausgegeben und hat ein Kleidungsstück gekauft, das dem Vorgängermodell ähnelt. Die Frau dagegen ist nach drei Stunden und 26 Minuten wieder zuhause, hat neben der Hose noch ein passendes Oberteil, eine Krawatte und ein Geburtstagsgeschenk erstanden und insgesamt 500 Euro ausgegeben.
Die Expertin warnte aber auch davor, sich beim Einkauf manipulieren zu lassen und riet: Lassen Sie sich nicht durch vermeintliche Sonderangebote oder eine künstliche Verknappung von Produkten hinters Licht führen.
„Nicht umsonst geben Firmen 100 Millionen Euro und mehr pro Jahr für Werbung aus“, so Ulrike Tubbe-Neuberg. Aufschlussreich war für die Frauen auch, zu hören, dass in vielen Geschäften Obst und Gemüse  – professionell beleuchtet – nur deswegen gleich am Eingang platziert seien, weil die Kundinnen und Kunden dadurch entschleunigt würden und wesentlich langsamer durch den Laden gingen. „Denn eigentlich ist es doch nicht schlau, Tomaten und Salat als Erstes in den Einkaufswagen zu packen und das Waschpulver oder die Getränkeflaschen später obendrauf zu laden“, so die Referentin.
Eingebettet war der Vortrag wie immer in ein schmackhaftes Frühstück und in das gemeinsame Singen stimmungsvoller Lieder zur Gitarre. Und in die humorvollen Gedanken von Heemsens Pastor Dietmar Hallwaß zum Thema Männer und Frauen.
Blumen gab es am Ende dreimal: Für Küchenchefin Roswitha Ebert, ohne die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung nicht zu bewältigen wäre, für Ingrit Schäfer, die zusammen mit Jutta Weise mit ihrer Gitarre zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat, und natürlich für Ulrike Tubbe-Neuberg, deren Vortrag wie im Fluge verging.
Ein Dankeschön sollte später auch noch Hausmeister Sven Nordmann bekommen. Dadurch, dass er Tische, Stühle und Geschirr für die 90 Frauenfrühstücks-Gäste bereitgestellt hatte, ersparte er den Organisatorinnen eine Menge Schlepperei.
Die Zusammenkunft endete mit dem Hinweis darauf, dass es auch im November 2020 wieder ein Frauenfrühstück geben wird. Wieder in der Mensa und wieder mit maximal 90 Teilnehmerinnen.

Der Einladung des Frauenkreises zu einem Ausflug ins Kloster Walsrode waren viele gefolgt, und so ging es  mit einem großen Bus Richtung Walsrode. Zum Kaffeetrinken wurden wir im Café am Deich in Hodenhagen bereits erwartet; dort, wo es die großen Tortenstücke gibt. Es blieb danach noch genug Zeit für einen Spaziergang auf dem Deich.
Im Kloster angekommen, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gästeführerinnen erzählten uns sehr viel über die Geschichte des Klosters, das mitten in Walsrode in einer schönen großen Gartenanlage liegt. Das Kloster wurde vor 986 gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte, unter anderem durch die Besetzung durch napoleonische Soldaten. Aber die 1483 angefertigten Glasfenster sind bis heute erhalten. Es gibt interessante Verbindungen zu Klöstern in der Umgebung. Die Anlage ist heute noch bewohnt und eine der Aufgaben der Damen ist es, als Gästeführerin über die Geschichte und Gegenwart zu berichten. Pastor Dietmar Hallwaß hielt eine Andacht in der schönen Klosterkapelle; damit endete der Besuch. Alle waren überrascht und beigeistert zugleich darüber, was sie hier gehört und gesehen hatten.
Dieses war ein sehr schöner Nachmittag, und wir sagen „Danke“ denen, die dieses ermöglicht haben.

Gilda Simon